Andreas Hofer Bund e.V.
© Andreas Hofer Bund e.V. 2015

Sachsenheim

Grabrede des Bundesobmann AHB e.V. Hermann Unterkircher

Liebe Familie Oberleiter, Liebe Trauergemeinde, liebe Schützenkameraden, verehrte Herr Pfarrer Thoma, der Andreas Hofer Bund Deutschland und der Andreas Hofer Bund für Tirol, den ich hier auch vertrete nimmt Abschied von Heinrich Oberleiter. Ist noch gar nicht so lange her, als ich ihn kennen lernen durfte durch seinen Freund Günther Schwaller aus Benediktbeuern. Es war 2019 hier in Gössenheim als ich ihn mit Günther besuchte. Bei Günther war Heinrich oft zu Besuch zu Hause in Benediktbeuern und es erstand eine ausgeprägte Freundschaft. Er war mir als ein besonnener, ruhiger und angenehmer Mensch aufgefallen, der wunderbar Erzählen konnte. Faszinierend die Gespräche und die Erzählungen, die er als junger Mensch mit seinen Kameraden Heinrich Oberlechner, Siegfried Steger und Sepp Forer, bekannt auch als die Puschtra Buibn, erlebte, wie er eine Fliegerbombe, die er als Blindgänger bekommen hatte mit der Eisensäge aufschnitt um an das Sprengpulver zu kommen, oder wie er bei den Treffen mit seinen Kameraden um weitere Aktivitäten zu planen, einen Landsmann, der als Spion für die Italiener arbeitete,  auffliegen lies. Wie waghalsig er flüchtete als er von den italienischen Carabinieri festgenommen wurde, im Gedanken was ihn passieren würde und dass es ihn so wie seine Kameraden Franz Höfler und Anton Gostner ergehen könnte, die die Carabinieri in den Kasernen von Eppan zu Tode folterten. Wie er aus dem Militärfahrzeug  heraussprang, als dieser in den Schneemassen hängen blieb, wie er bei 15 Grad minus und hoher Schneelage den steilen Hang herunterstürzte, über den Rainbach watete, den er überqueren mußte, bis er zu einen Freund kam, der ihn dann Unterschlupf gewährte. Diese Gespräche, verehrte Trauergemeinde waren einmalig, sind unvergesslich. Es war heldenhaft, wie sich diese Burschen, alle damals so um die 20 gegen die gewaltsame italienisierung ihrer Heimat Südtirol eines faschistoiden Staates erwehrten. Das waren Erzählungen, die gingen unter die Haut. Wo sind solche Männer heute? Sie gibt es fast nicht mehr, sie waren es die Leib und Leben für Ihre Heimat  Südtirol einsetzten. Als Heinrich seinen 80. Geburtstag feierte kamen wir, Ich, Günther und Alois Wechselberger, zu Besuch, brachten ihm einige Erinnerungen aus der Heimat mit und hatten interessante Gespräche mit ihm. Das letzte Treffen, wer hätte gedacht, das es das letzte sein wird, war dann voriges Jahr im Juli, in seiner Heimat im Ahrntal als er die Freigabe erhielt seine Heimat wieder zu besuchen. Leider dürfen immer noch 3 seiner Mitkämpfer nicht in ihre Heimat kommen. Liebe Trauergäste, ich möchte noch einige Worte zitieren die sein Freund und Mitstreiter Sepp Kerschbaumer vom Befreiungsausschuß Südtirol sagte:       Die Fahne allein genügt nicht Es braucht Männer die sie tragen, Die Wahrheit allein genügt nicht, es braucht Männer die sie sagen. Die Freiheiten, die für uns am Himmel hängen, genügen nicht, es braucht Männer die sie herunter holen. Solch ein Mann warst Du lieber Heinrich. Nun stehen wir an deinem Grabe und nehmen Abschied von Dir fern deiner Heimat. Der Andreas Hofer Bund Deutschland und der Andreas Hofer Bund für Tirol erweisen Dir auch die letzte Ehre in Form eines Blumengesteckes. Ich habe auch den Auftrag erhalten von Deinen Kameraden Sepp Forer und Siegfried Steger Dir einen letzten tiroler Gruß in Form eines Blumengebindes zu übermitteln. Lieber Heinrich, Du gehst  nun zu Deiner geliebten Frau Elfriede ins Himmelreich und triffst auch deinen bereits vorausgegangenen Kameraden Heinrich Oberlechner. Von dort her wirst Du dann die Geschehnisse in Deiner Heimat mitverfolgen, hoffen wir, dass Dein Ziel, euer Ziel, die Einheit Tirols von oben aus miterleben kannst. Lieber Heinrich, in unserem Tiroler und bayrischen Herzen wirst Du immer einen Platz haben. Wir werden Dich immer in Erinnerung behalten. Lieber Heinrich, Ruhe in Frieden Hermann Unterkircher, Bundesvorsitzender, Andreas Hofer Bund e.V. Deutschland  
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