Andreas Hofer Bund e.V.
© Andreas Hofer Bund e.V. 2015
Innsbruck
Buchvorstellung : “Südtirol Opfer für das westliche Bündnis”
Diese Dokumentation behandelt die heimliche Zusammenarbeit zwischen
führenden Bundespolitikern der österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der
italienischen Democrazia Cristiana (DC) in der Zeit von 1945 bis 1967. Diese
Konspiration fand unter sorgsamer Umgehung der Tiroler Landespolitiker statt. Sie
war vordergründig geprägt vom Antikommunismus des Kalten Krieges und zog sich
bis zu den Verhandlungen zum EWG-Beitritt Österreichs hin. Hierbei kam es zu
Handlungen, die bisher nicht bekannt waren.
Nach der Begrüßung durch den Obmann des Andreas Hofer – Bundes Tirol Ing.
Winfried Matuella hat Autor Dr. Helmut Golowitsch, dem es durch einen glücklichen
Zufall gelungen ist, an zeitgeschichtlich wertvolle Dokumente zu gelangen, in die
zuvor noch nie ein Historiker ein Auge geworfen hat, dieses Buch mit Wort und Bild
erläutert.
Nach der Präsentation folgte eine lebhafte Diskussion mit dem Autor sowie Eva
Klotz, Roland Lang, Meinrad Berger, Dr. Bruno Hosp und DDr. Franz Watschinger.
In meinen Ausführungen erwähnte ich unter anderem auch den Grieser
Freiheitskämpfer Luis Amplatz:
Einer, der dieses Spiel durchschaute oder zumindest ahnte, war der
Freiheitskämpfer Luis Amplatz. Sein Zitat „Zwischen Rom und Wien werd Südtirol
hin“ wird nun durch das Buch von Golowitsch bestätigt. Südtirol wurde das Opfer
für das westliche Bündnis. Und Luis Amplatz bezahlte den Verrat Wiens an Südtirol
mit seinem Leben. Denn hätte Österreich klar und offen das
Selbstbestimmungsrecht für Südtirol gefordert und sich schützend vor die
Freiheitskämpfer gestellt, hätte die Geschichte sicher eine andere Wende
genommen.
Ich möchte hier aber klarstellen: Nicht die österreichische Bevölkerung hat Südtirol höheren Interessen geopfert, sondern
österreichische ÖVP-Politiker. Und die kraftvollen Demonstrationen in den fünfziger und sechziger Jahren in Innsbruck, Wien und
anderen österreichischen Städten waren der klare Beweis: Die
Österreicher ließen die Tiroler nicht im Stich.
Und dass der Herzenswunsch der Österreicher noch immer die
Rückkehr Südtirols zu Österreich und die Wiedervereinigung
Tirols ist, haben sie 2014 bei einer Meinungsumfrage
bestätigt: 89% der Österreicher sind für die Selbstbestimmung
der Südtiroler und für die Wiedervereinigung Südtirols mit
Österreich. Und in Wien, von wo einstmals gewissenlose
schwarze Gesellen regierten, die Südtirol den Italienern
überließen, erreichte die Zustimmung zur Selbstbestimmung
mit 92% den höchsten Wert. Danke Österreich, Danke Wien!
Im Namen des Südtiroler Heimatbundes möchte ich Helmut
Golowitsch herzlich dafür danken, dass er die Dokumente des
Rudolf Moser gesichtet und sie mit seinem Buch einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Es ist ihm außerdem
hoch anzurechnen, dass er die Unterlagen nicht in seinem
Privatarchiv weggesperrt hat, sondern sie dem
österreichischen Staatsarchiv übergeben hat, wo sie für jeden
einsehbar sind, bedankte ich mich abschließend beim Autor.
Roland Lang; Obmann des Südtiroler Heimatbundes
Vom Andreas Hofer Bund e.V. Deutschland, war der Bundesvorsitzende Hermann Unterkircher und Peter Kopetz vertreten.