Andreas Hofer Bund e.V.
© Andreas Hofer Bund e.V. 2015
Freiheitsmarsch in Bozen
Über 6000 Menschen fordern “Los von Rom”
Gut organisiert und sehr diszipliniert ist der Freiheitsmarsch am 14. April 2012 in Bozen
abgelaufen, welcher unter dem Motto "Ohne Rom in die Zukunft" stand. Trotz der in
den letzten Wochen massiven - zum Teil auch schmutzigen - Medienkampagne gegen den
Südtiroler Schützenbund, haben es sich über 6.000 Menschen, davon rund 4.000
Schützen aus ganz Tirol, nicht nehmen lassen, für das "Los von Rom" aufzumarschieren.
Der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Mjr. Elmar Thaler, hatte also
Recht, als er schon vor Monaten in einem Interview erklärt hatte, daß diese
Großkundgebung alle bisherigen Protestmärsche des SSB übertrumpfen würde.
Angeführt wurde der Schützenmarsch von der Bundesleitung des SSB, mit
Landeskommandant Elmar Thaler. Begleitet wurde diese von mehreren Mitgliedern der
Bundesleitung des Bundes Tiroler Schützenkompanien mit Landeskommandant Mjr. Fritz
Tiefenthaler und mit dem Stellv. Landeskommandanten des Welschtiroler
Schützenbundes Giuseppe Corona. Weiters marschierten der Abgeordnete zum
österreichsuchen Nationalrat Werner Neubauer mit den Schützen mit. Die lokalen
Landespolitiker glänzten leider - bis auf wenige Ausnahmen (L.Abg. Dr. Eva Klotz,
L.Abg. Andreas Pöder und L.Abg. Sven Knoll) - mit Abwesenheit. Auch Sizilianer und aus
der italienischen Region Venetien war eine Abordnung der „Liga Veneto“ vor Ort. „Mit
nur einer Gegenstimme haben wir im Bundesausschuß entschieden, aus Solidarität mit
den Südtiroler Schützenbund hier mitzumarschieren. Wir sind etwa 200 Mann“, sagte
der Nordtiroler Landeskommandant Fritz Tiefenthaler. „Bei uns gab es keine
Entscheidung - wer wollte, ist heute hier“. Wir, so der Stellvtr. Landeskommandant der
Welschtiroler Schützen Giuseppe Corona, sind etwa 100 Teilnehmer. Mit dabei auch zahlreiche Studentenverbindungen und auch
Mitglieder des „Gaismair Bundes“.
Der Freiheitsmarsch begann mit der Aufstellung der Teilnehmer am Grieser Platz und
führte zunächst zum italienischen Regierungskommissariat in der Fagenstraße. Dort
wollten Mitglieder der Bundesleitung durch die Übergabe eines Manifestes den Abschied
Süd-Tirols von Italien bekanntgeben. Leider war der Regierungskommissär aber nicht
bereit, die Schützen zu empfangen, „das ist betrüblich und zeigt einmal mehr, wie
überflüssig der Regierungskommisär in Südtirol ist“, so Elmar Thaler. Das erklärte der
Landeskommandant in einer kurzen Erklärung auch den zahlreichen Pressevertretern.
„Auf den Plakaten steht das, was wir vor 50 Jahren auf die Wände, entlang der
Brennerstrecke gepinselt haben. Dazu stehen wir heute noch“, sagte die Südtirol
Aktivistin von 1961 Claudius und Herlinde Molling, den „Dolomiten.
Anschließend marschierten die Tausenden Schützen und Zivilpersonen unter
Trommelwirbel und mit Fackeln - vorbei am faschistischen Siegesdenkmal - durch die
Bozner Altstadt. Die Spruchbänder brachten klar zum Ausdruck, worum es den
Teilnehmern des Freiheitsmarsches ging. "Unser Staat ist das nicht", "Los von Rom" oder
"Laßt uns endlich gehen", Ladiner Schützen hatten ein Spruchband mit der Aufschrift „
NOCS IE SENI DE LIDE’ZA“ das heißt: „Unser Adler steht für Freiheit“ um nur einige zu nennen. Am Straßenrand auf der gesamten
Strecke des Protestzuges standen viele Zuschauer und
applaudierten den Demonstranten. Am „Siegesplatz“ standen 3
junge Männer , sie hielten 3 Fahnen in den Staatsfarben hoch.
Mutig grölten sie „Fratelli d’ Italia“. Eine andere Gruppe
forderte den Anschluß an die Osterinseln. Die Carabinieri
hatten diese Störer vorbildlich im Griff.
Ziel der Teilnehmer war der Landeshausplatz, wo die Süd-
Tiroler Politiker aufgefordert wurden, unverzüglich alles
Notwendige in die Wege zu leiten, um die Loslösung Süd-Tirols
von Italien zu erlangen. Zunächst begrüßte der
Bundesgeschäftsführer des Südtiroler Schützenbundes Mjr.
Günther Ploner alle Anwesenden. In seinem Grußwort meinte
er unter anderem, daß dieser Freiheitsmarsch mit mehreren
tausend Menschen ein Signal für das 21.Jahrhundert sei, er sei
ein Auftrag für einen neuen politischen Abschnitt. Und
anschließend: "Gewählte Volksvertreter, nehmt ihn auf, diesen
neuen Zeitgeist. Geschichte schreiben jene, die aufstehen und
zukunftsweisende Entscheidungen treffen. Jene, die sitzen
bleiben, die wird man vergessen!"
Anschließend folgten die Reden von verschiedenen Mitgliedern
der Bundesleitung. Mjr. Rudolf Lanz, der Bezirksmajor des
Schützenbezirkes Wipptal, sprach über die kulturellen Vorteile
einer Loslösung vom italienischen Staat. Mjr. Peter Kaserer,
Bezirksmajor im Vinschgau, stellte in seiner Ansprache die
sozialen Vorteile klar: "Mit einem Staat, in dem der
Sozialbetrug, also das Schwindeln bei Invalidenrenten an der
Tagesordnung ist und wo Renten auch noch Jahre nach Ableben
des Empfängers ausbezahlt werden, kann man keine gerechte
Sozialpolitik machen". Der Bezirksmajor der Burggräfler und
Passeier Schützen Mjr. Andreas Leiter Reber sprach über
wirtschaftliche Vorteile. "Süd-Tirol ist innerhalb Italien nicht
Nettoempfänger, sonder Nettozahler", so die Kernaussage von
Leiter. Es folgte die Rede von Siefried Barbierei, dem
Bezirksmajor von Bozen. Dieser prangerte die faschistischen
Relikte in Süd-Tirol an. "Durnwalder, Kasslatter, und ein
Großteil des Landtages waren für die Entfernung des
Mussolinireliefs. Und Rom sagt Nein!", so Barbieri.
Anschließend sprach der Bildungsreferent des SSB, Mjr. Günther Morat zum Thema "Demokratie". Er überraschte damit, daß er einen
Teil seiner Ansprache auch in italienischer und englischer Sprache hielt. Als dann sprach der Ladinienvertreter des SSB, Mjr. Lois
Taibon an die Teilnehmer. Bezirksmajor Haymo Laner klärte anschließend die Anwesenden noch über das Selbstbestimmungsrecht
auf, ehe Mjr. Jürgen Werth, Bezirksmajor im Süd-Tiroler Unterland einige Unabhängigkeitsbeispiele innerhalb Europas der letzten
Jahre aufzeigte.
Es folgte die Verlesung des Unabhängigkeitsmanifestes durch Mjr. Efrem Oberlechner. Die Kernaussage: "Süd-Tirol hat den Verbleib
bei Italien nie angestrebt. Die Autonomie ist eine Zwischenlösung. Das Selbstbestimmungsrecht aber ist und bleibt ein Grundrecht
eines jeden Volkes. Wir fordern deshalb die Unabhängigkeit und Freiheit und den Südtiroler Landtag dazu auf, alles Notwendige in
die Wege zu leiten". Mit tosendem Applaus wurde das Manifest von den tausenden Schützen und den unzähligen Zivilisten
angenommen.
Nachher sprach der Landeskommandant des SSB, Mjr. Elmar Thaler an die Anwesenden. Er erinnerte daran, wie oft sich unsere
Vorfahren in den vergangenen Jahrhunderten das Recht herausgenommen hätten, auf die ihnen zustehenden Freiheitsrechte zu
pochen und die eigene Zukunft selbst zu gestalten. Und in dieser Tradition stehend, sei man heute zusammengekommen. "Um nach
Jahrzehnten der Abhängigkeit von einem fremden Staat friedlich und im Geiste europäischer Einigkeit, die nächsten Schritte für
eine erfolgreiche und sichere Zukunft unseres Landes einzufordern", so Thaler. Er wünsche sich von den Politikern, dass sie für die
Heimat endlich auch einmal einen mutigen Schritt setzen würden. Sie mögen beginnen, ihre salbungsvollen Worte der Vergangenheit
nun endlich in Taten zu fassen und aus den Ereignissen der letzten Wochen, Monaten und Jahre ihre Schlüsse zu ziehen. Es gebe
eigentlich nichts mehr, was uns bei Italien halte. Weder kulturell, noch wirtschaftlich und schon gar nicht autonomiepolitisch habe
man von diesem Staat etwas zu erwarten. Der Landeskommandant beendete seine Freiheitsrede mit einem klaren Appell an die
Landespolitik:" Als heimatliebende Menschen sagen wir nochmals laut und deutlich: Wir wollen die Freiheit für unsere Heimat!".
Abschließend kann gesagt werden, daß die Kundgebung ein voller Erfolg war. Es bleibt nur zu hoffen, daß von Seiten der Politik
hinsichtlich der Lösung Süd-Tirols vom italienischen Staat endlich Taten folgen. Die nächste friedliche Großkundgebung wird bei
etwaiger Untätigkeit der Politiker nicht lange auf sich warten lassen.
Der Andreas Hofer Bund Tirol war vertreten mit: Karola Unterkircher, Wilfried Nothegger, Heinrich Heiß, Obmann Stellvertreter
Gottfried Deutsch, Dieter Schulze, Obmann Josef Felder, Geschäftsführer Winfried Matuella.
Der Deutsche Andreas Hofer Bund war vertreten mit: Obmann Bernhard Gartner-Volkmann und dessen Stellvertreter Hermann
Unterkircher.
Hermann Unterkircher, Bundesvorsitzender Andreas Hofer Bund e.V. Deutschland