Andreas Hofer Bund e.V.
© Andreas Hofer Bund e.V. 2015
1915 - 2015
Krieg in Tirol vor 100 Jahren:
Ein Landesgedenken im Zeichen der Erinnerung - damit es kein Vergessen gibt. Und für den
gemeinsamen Blick in die Zukunft.
Unter diesem Leitwort stand das Gedenken, an den Ersten Weltkrieg, der durch die
Kriegserklärung Italiens an die Donaumonarchie am 23. Mai 1915, Tirol zu Kriegsschauplatz
machte. Die heimischen Soldaten kämpften an der Ostfront gegen Serbien und Russland.
Nur die Schützen von den Schießständen, die Standschützen konnten noch, im Sinne des
maximilianischen Landlibell aus dem Jahr 1511mobilisiert werden - ältere Männer und teils
sehr jungen Burschen, die zu regulären Militärdienst nicht mehr oder noch nicht tauglich
waren.
Genau hundert Jahre später gedachte die Europaregion (Gesamttirol), Tirol, Südtirol und
Welschtirol nun des "Krieges vor der Haustüre" bei der allein in Tirol 30.000 Menschen
starben. "Brücken für den Frieden", ponte per la pace", war ein weiter Leitsatz der
mehrsprachigen Veranstaltung, zu der Landeshauptmann Günther Platter mit seinen
Südtiroler Amtskollegen Arno Kompatscher und Trentiner und Ugo Rossi geladen hatte.
Traditionsverbände aus allen Landesteilen trafen vor dem Tiroler Landestheater zusammen -
über tausend Vertreter Dutzender Abordnungen marschierten mit ihren Fahnen ein. Die
Vertreter der Andreas Hofer - Bünd, die Obmänner Herman Unterkircher und Winfried
Matuella, sowie den Ehrenobmann Josef Felder sah man bei den Ehrengästen. Auf den
Einzug der Traditionsverbände folge ein gemeinsamer Gottesdienst ,den die
Diözesanbischöfe Manfred Scheuer, Innsbruck, Ivo Muser, Brixen-Bozen und Generalvikar
Michael Tommasi aus Trient zelebrierten.
"Wir gedenken heute natürlich der Opfer, doch unseren Gedanken gilt auch die Ursache für
Weltkriege, nämlich Nationalismus, Imperialismus und Hegemonismus" sagte Südtirols
Landeshauptmann, "deshalb geht es heute darum, die richtigen Schlüsse aus der
Vergangenheit zu ziehen". Sein Amtskollege Ugo Rossi meinte: "Nach zwei Weltkriegen
haben wir in Europa Brücken und Straßen für den Frieden gebaut, die wie er meinte ganz
gut halten".
Allerdings stellt dazu der Andreas Hofer - Bund fest, dass der italienische Brückenpfeiler,
bezüglich Südtirol seht schwach fundiert ist, wenn man, wie zum Beispiel an die
Topographie, Faschistendenkmale, Neofaschisten und Fahnenerlass, Beschneidung der
Autonomie (usw.) denkt.
Der Himmel weint. Erinnerungstage sind Tage der Trauer" sagte Landeshauptmann Günther
Platter:
"Wir trauern wegen des unendlichen Leids der Soldaten in einem Krieg, der alles bis dahin
vorstellbares sprengte, und unser Land Tirol in drei Teile zerrissen. Auch Nachfahren der
Gefallenen waren eingeladen - aber: "Sind wir nicht alle Nachfahren?", meint der
Landeskommandant der Tiroler Schützen Fritz Tiefentaler . Schließlich gab es keine Tiroler
Familie, die nicht in irgendeiner Form von dieser Katastrophe betroffen war.
Eine dieser Katastrophen wird uns bis heute zuteil - nämlich die Tatsache, dass Südtirol
noch immer die Rückkehr durch Selbstbestimmung zum
Vaterland Österreich verweigert wird, obwohl sich 89 Prozent
der Österreicher laut einer Umfrage dafür aussprachen.
Ing. Winfried Matuella, AHB Tirol; Hermann Unterkircher, AHB
e.V. De.