Andreas Hofer Bund e.V.
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Marling
Gedenkfeier zum 90. Todestag von Franz Innerhofer
Am Samstag, den 16. April 2011 hat in Marling die Gedenkfeier für Franz Innerhofer, dem ersten
Südtiroler Blutzeugen des Faschismus, stattgefunden. Sein Todestag jährt sich heuer zum 90. Male. Zur
Feier geladen hatte die Schützenkompanie und die Gemeindeverwaltung von Marling sowie der
Südtiroler Schützenbund.
Nach der Meldung mit Frontabschreitung beim Oberwirt, erfolgte der Einmarsch zum Kirchplatz, wo
Pfarrer Ignaz Eschgfäller die Heilige Messe zelebrierte, die von den Musikkapellen von Marling und St.
Walburg musikalisch gestaltet wurde.
Der Marlinger Bürgermeister Dr. Walter Mairhofer begrüßte die rund 500 Anwesenden, namentlich die Tochter von Franz Innerhofer,
Maridl Innerhofer, sowie den Kammerabgeordneten Karl Zeller, die Landtagsabgeordneten Ulli Mair, Eva Klotz, Pius Leitner und
Landeshauptmann a.D. Wendelin Weingartner.
Anschließend überbrachte Landeskommandant Paul Bacher die
Grußworte des Südtiroler Schützenbundes und erinnerte an das Leben
von Franz Innerhofer.
Danach ergriff der Nordtiroler Alt-Landeshauptmann Wendelin
Weingartner das Wort. Er erinnerte daran, dass der Marlinger Lehrer
Innerhofer das erste Opfer der faschistischen Herrschaft in Südtirol
war. Er starb am 24. April 1921, als er bei der Eröffnung der Bozner
Messe versuchte, den damals achtjährigen Hans Theiner vor
Schlägertrupps zu schützen. Innerhofer wurde hinterrücks erschossen.
Seine Tochter Maridl war damals erst 3 Wochen alt. Weingartner zeigte
unmissverständlich auf, mit welcher
Gewaltbereitschaft und Brutalität der Diktator Benito Mussolini und
seine faschistischen Horden die Tiroler Identität auslöschen wollte.
Die Ereignisse des "Bozner Blutsonntags" und damit auch der Mord an
Lehrer Franz Innerhofer wurden von Mussolini zwei Tage später sogar
als " erste feierliche Warnung" gegen das deutsche Südtirol deklariert.
Für Wendelin Weingartner bleiben somit auch die von den Faschisten
ins Italienische übersetzten bzw. erfundenen Orts- und Flurnamen eine
Schändung gewachsenen Tiroler Kulturgutes.
Für viele der anwesenden Zuhörer eine Bestätigung der klaren
Aussagen des deutschen CDU-Politikers Heiner Geißler, der vor kurzem
gemeint hatte, dass man Kriegsverbrechern wie Mussolini keine
Denkmäler belassen dürfe, weder in Form von Reliefs noch in Form von
italienisierten Orts- und Flurnamen.
Weingartner brach in seiner Rede auch eine Lanze für die
Selbstbestimmung. "Südtirol hat sich im Haus Italien mittlerweile ein
wohliges Zimmer eingerichtet", sagte Weingartner in seiner
Gedenkrede. Dies ändere aber nichts daran, dass " das Haus, in dem
sich dieses Zimmer befindet, eigentlich das falsche" sei. "Vielleicht" ,
so fuhr Weingartner unter Applaus zahlreicher Schützen fort,
"vielleicht öffnet sich irgendwann ein Fenster oder eine Tür, durch die
Südtirol dieses Haus verlassen könne".
Anschließend hielt Bezirksmajor Helmut Gaidaldi die Totenehrung, auf welcher das Abfeuern der Ehrensalve durch die
Schützenkompanie Marling unter dem Kommando von Hauptmann Andreas Leiter-Reber und die Kranzniederlegung am Grab von Franz
Innerhofer folgte. Mit der Tiroler Landeshymne wurde diese würdige Gedenkfeier beendet.
Nach der Feier überreichte der Finanzreferent des Andreas Hofer Bundes Tirol Gottfried Deutsch den Bürgermeister von Marling Dr.
Walter Mairhofer und dem Schützenhauptmann der SK Marling Andreas Leiter-Reber die Andreas Hofer Bund Tyrol Ehrennadel.
Der Andreas Hofer Bund e.V. Deutschland wurde von Hermann Unterkircher vertreten.