Andreas Hofer Bund e.V.
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Absam

Felderschmied in Absam verstorben

Josef Felder Schmiedemeister fulgo „Felderschmied in Absam“ in der 6. Generation in Absam, verstorben am 15. Jänner 2018 kurz vor seinem 87. Geburtstag. Der Andreas Hofer - Bund Tirol und Deutschland begleiteten ihm auf seinem letzten Weg mit einer Fahnenabordnung. Wer war Josef Felder? Viel wissen wir nicht viel über ihn, daher seinem nur einige aber doch entscheidende Episoden im Zusammenhang mit den von ihm vorbildlich betreuten Freiheitskämpfern erwähnt. Der Schmiedemeiste Josef Felder aus Absam nahm  zwar nie direkt am Freiheitskampf in Süd-Tirol teil, unterstützen aber die Freiheitskämpfer, die, um der Haft in Italien zu entgehen, ihre engere Heimat verlassen mussten, tatkräftigst. Der Tiroler Ort Absam erwies sich für diese Freiheitskämpfer als guter Stützpunkt, es liegt nahe bei Innsbruck. Vor allen Jörg Klotz aber auch Sepp Forer, Heinrich Oberlechner, Heinrich Oberleiter und Siegfried Steger gingen bei ihm ein und aus. Jörg Klotz der ja selber das Schmiedehandwerk als Beruf hatte, freundete sich schnell mit seinem Arbeitgeber Felder an und wohnt zeitweise sogar bei ihm. Ja man könnte beinahe behaupten Felder rettete den Jörg sein Leben. Über diese Episode sei kurz berichtet. Nachdem Georg Klotz nach dem Mordanschlag auf der Brunner Mader schwer verletzt nach Nordtirol floh, fand er Aufnahme im Innsbrucker Krankenhaus, wo er Tag und Nacht zum Glück bewacht wurde. Es war nämlich durch den italienischen Geheimdienst geplant ihn aus dem Krankenhaus zu entführen und ihn schnell über den Brenner nach Italien zu bringen. Charles Joosten, ein bundesdeutscher Staatsangehöriger, der sich an Jörg Klotz heranmachte, wollte einen Freund von Jörg Klotz unter Vortäuschung anderer Ziele für den Entführungsplan gewinnen. Er geht zu Josef Felder: "Wir müssen etwas mit dem Jörg Klotz erdenken, sonst wird er direkt vom Krankenhaus  nach Wien abgeschoben und das können wir nicht zulassen, denn dort wird er ganz alleine sein, sagte Joosten. " Ja was willst du denn tun" fragte Josef. „Es gäbe schon eine Möglichkeit wie wir ihn aus dem Krankenhaus herausbekommen, bevor er nach Wien gebracht wird. Wir verkleiden uns als Ärzte, in welchem Zimmer der Klotz liegt  das sehen wir ja, weil dort ein Gendarm Wache hält, wir betäuben den Beamten mit Äther, schnappen uns den Jörg und bringen ihn zu Freunden in die Berge!" Josef Felder winkt ab. "Der Jörg muss als erstes richtig gesund werden. Diese Verwundung ist keine Kleinigkeit, ich werde dir sicher nicht dabei helfen, ihn aus der ärztlichen Obhut zu entführen. Das ist mir zu gewagt. Wenn es irgendwelche Komplikationen gibt kann er zugrunde gehen. Das will ich auf keinen Fall riskieren.“ Also wurde aus diesem Plan des italienischen Geheimdienstes nichts. Ein weiter Fall bei den der Schmiedemeiste Josef Felder durch  Joosten zum Handkuss kam. Am 15. November 1964 war in Brixen um 4.51 Uhr ein Gepäckwagen des EX 61 "Brennerexpress" explodiert, der vorher abgekoppelt wurde. Die Geschichte, die hinter diesem Anschlag steht, hat es allerdings in sich. Ende November wurde Josef Felder verhaftet, bei dem nicht nur Jörg Klotz sondern auch Joosten, der sich als Innenarchitekt ausgab, zeitweise wohnten, sich aber später als Agent ‚Provocateur‘ entpuppte. Josef Felder gab zu Protokoll: Joosten hätte einen Koffer, der Jörg Klotz gehörte, im Haus Winkler, wo er zur Zeit wohnte, mit einem Kilo Sprengstoff präpariert und ihm am Innsbrucker Bahnhof aufgegeben. Um den "Walschen einen Gruß zu schicken" und er habe Joosten geholfen, da sich dieser "als großer Freund des Südtiroler Freiheitskampfes und der Südtiroler Freiheitskämpfer" ausgegeben hätte. Am 16. November 1965 wurde Josef Felder beim Grazer Schwurgerichtsprozess zu 12 Monaten Haft verurteilt. Die Wahrheit über Joosten kam erst 1992 heraus, als die parlamentarischen Untersuchungsberichte über die Aktivitäten der italienischen Geheimdienste in Südtirol publik wurden. Über Josef Felder gäbe es noch zu berichten, dass er auch als Schmiedemeister das Gedenkkreuze am Innsbruck Tummelplatz herstellte und beim Aufstellen mithalf, das  für alle die um Tirols Freiheit, gefoltert, der Heimat vertrieben, oder sogar ihr Leben dafür opferten, errichtet wurde. Auch sein Auto diente als Transportmittel, das er selbst fuhr um die Freiheitskämpfer bis zur Grenze zwischen Nord- und Südtirol zu bringen. Über 300 Menschen begleiten Josef Felder auf seinen letzten Weg, allen voran die Fahnenabordnung des Andreas Hofer - Bundes Tirol die als letzte Ehrerbietung und als Dank für seinen Einsatz über seinen Sarg den Fahnengruß vollzog. Er möge ruhen in Frieden. AN den Begräbnisfeierlichkeiten nahm auch der Bundesvorsitzende des Andreas Hofer Bund e.V. Deutschland, Hermann Unterkircher teil. Ing. Winfried Matuella Obmann des AHBT
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