Andreas Hofer Bund e.V.
© Andreas Hofer Bund e.V. 2015
Bozen
Landesversammlung der Südtiroler Freiheit auf Schloß Maretsch in Bozen
Viele spektakuläre Aktionen und ein stätiges Mitgliederplus: Die Süd-Tiroler Freiheit zog auf der
Landesversammlung ein zufriedenes Fazit über das letzte Politjahr. Höhepunkte waren Kampagnen für
die doppelte Staatsbürgerschaft und gegen den Flughafen, Schritte zum Schutz der Muttersprache,
sowie die Kandidatur bei den Gemeindewahlen in Bozen, um nur einige zu nennen.
Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung und Landtagssekretär der Süd-Tiroler Freiheit, konnte bei seinem Tätigkeitsbericht
durchwegs Positives verkünden: „Als politische Bewegung haben wir heute 4.008 Mitglieder, ein Plus von 154 Mitgliedern seit der
letzten Landesversammlung. Und wir sind eine junge Bewegung. Über 40 Prozent der Mitglieder haben die Altersgrenze von 30 Jahren
noch nicht erreicht!“
Zu verdanken ist der anhaltende Aufschwung unter anderem der regen Tätigkeit. So hatte die Süd-Tiroler Freiheit im vergangenen
Jahr landesweit zahlreiche Radiospots für die doppelte Staatsbürgerschaft ausgestrahlt und als einzige politische Bewegung eine
landesweite Intensivkampagne gegen den Flughafen gestartet. Mit Videos, Plakaten, Broschüren, Informationsabenden, einem
Gewinnspiel u.v.m. wurde erfolgreich für das Nein bei der Volksbefragung am 12. Juni geworben. Damit auch am 4. Dezember beim
Verfassungsreferendum das Nein gewinnt, wurde eine aufsehenerregende Plakataktion in ganz Süd-Tirol gestartet. Radiowerbungen,
Infostände, Anzeigen, Informationsbroschüren usw. werden folgen. Auch die Gemeindewahl in Bozen, wo man die Stimmen
verdoppelte, konnte als Erfolg verbucht werden, selbst wenn der Einzug in den Gemeinderat verpasst wurde. Andere
Oppositionsparteien hatten es gemeinsam nicht geschafft, überhaupt eine Liste auf die Beine zu stellen. Daneben hat die Süd-Tiroler
Freiheit u.a. ihre Brennerkundgebung abgehalten, zahlreiche Schritte zum Schutz des Rechts auf Gebrauch der Muttersprache gesetzt
und die Manipulation des „Forums der 100“ durch die SVP beim Autonomiekonvent aufgedeckt.
Besonders wichtig ist für die Süd-Tiroler Freiheit die Basisarbeit. „Für unsere vielen Gemeinderäte und Funktionäre wurden u.a.
Schulungen für die Arbeit im Gemeinderat, zum Thema Toponomastik, Rhetorik und zum Thema Reschenbahn angeboten. Unsere Leute
draußen waren auch selbst sehr aktiv. Die Bezirksgruppen haben mehrere Informationsabende und Kamingespräche organisiert“,
betont Zelger (für die Tätigkeit der Jugendgruppe, siehe eigene Pressemitteilung).
Auch die Landtagsarbeit kann sich sehen lassen: „Wir haben unsere Kontrollfunktion wahrgenommen und über 220 Landtagsanfragen
eingereicht“, zeigt Zelger auf. „Aber unsere Abgeordneten, Sven Knoll, Myriam Atz Tammerle und Bernhard Zimmerhofer, kritisieren
nicht nur, sondern wollen auch gestalten. Von den 50 behandelten Anträgen der Süd-Tiroler Freiheit im Landtag wurden immerhin 23
angenommen!“
Bestens vernetzt ist die Süd-Tiroler Freiheit mit Minderheiten und Völkern ohne Staat in ganz Europa. Im vergangenen Jahr hat die
Bewegung an der Generalversammlung der „Europäischen Freien Allianz“ in Aiacciu teilgenommen, war bei einer Podiumsdiskussion
des „Südschleswigschen Wählerverbandes“ in Flensburg, bei der Sommeruniversität der „Alleanza dei popoli liberi“ in Aosta, bei einer
Konferenz in Brünn und bei der 70-Jahrfeier der Bayernpartei in München. Aber Europa war auch regelmäßig zu Gast in Süd-Tirol. So
organisierte die Junge Süd-Tiroler Freiheit ein europäisches Jugendtreffen mit Jugendlichen aus allen Teilen des Kontinents. Und erst
vor kurzem wurde eine gemeinsame Pressekonferenz mit Minderheitenvertretern aus ganz Italien gegen die italienische
Verfassungsreform in Bozen abgehalten.
Klare Nummer Eins ist die Süd-Tiroler Freiheit im Internet. Auf Facebook zählt die Bewegung 12.500 Fans (SVP: 4.200, BürgerUnion:
600). Auf der Internetseite der Süd-Tiroler Freiheit kann man insgesamt über 7.400 Beiträge lesen und anschauen. In den letzten 12
Monaten kamen über 1.000 neue Beiträge dazu: „Unsere Internetseite wurde in den letzten 12 Monaten über 940.000 Mal angeklickt“,
freut sich Zelger, „und ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Jahr die Million knacken werden!“ Großer Beliebtheit erfreut sich auch
der Videokanal der Bewegung. Als einzige politische Kraft in Süd-Tirol hat die Süd-Tiroler Freiheit einen hauseigenen Kanal. Im letzten
Jahr wurden über 100 Videobeiträge hochgeladen, die über 80.000 Mal angesehen wurden.
Ebenso beliebt ist der Werbekatalog der Bewegung, der ständig erneuert wird. „Süd-Tirol ist nicht Italien“ ist nicht nur eine Leitlinie
der Süd-Tiroler Freiheit, sondern längst zu einem Markenzeichen geworden.
Auch in den nächsten Monaten wird die Süd-Tiroler Freiheit mit Aktionen von sich reden machen. Im Mai 2017 feiert die Bewegung ihr
zehnjähriges Bestehen, das man gebührend und im Zeichen der Selbstbestimmung begehen wird!
Landesversammlung 2016: „Verfassungsreform ist Damoklesschwert für Süd-Tirol!“
Europa, Elsass, Soziales, Wirtschaft, Europaregion Tirol und Selbstbestimmung: Weit reichten die Themen, die die
Landtagsabgeordneten und Referenten bei der Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit aufgriffen. Im Mittelpunkt stand aber die
italienische Verfassungsreform. Man war sich einig: „Für Süd-Tirol stellt die Reform eine große Gefahr da. Süd-Tirol muss, wenn es
seine Autonomie retten will, am 4. Dezember mit Nein stimmen!“ Frankreich beweise, wie schädlich sich Zentralisierung auf
Minderheiten auswirke, betonte die Hauptreferentin der Landesversammlung, Andrée Munchenbach aus dem Elsass.
Andrée Munchenbach ist Vorsitzende der Partei „Unser Land“, die sich für mehr Unabhängigkeit des Elsass im französischen
Zentralstaat und den Erhalt der elsässischen Kultur einsetzt. Mit eindringlichen Worten warnte Munchenbach, dass die Gleichschaltung
in Frankreich und das Auslöschen der elsässischen Kultur weiter voranschreiten würden: „Seit dem 1. Januar 2016 gibt es in Frankreich
nicht mehr 22, sondern nur noch 13 Regionen. Durch Verschmelzung mit Lothringen und Champagne-Ardenne wurde das Elsass quasi in
einer Großregion aufgelöst. Wir fühlen uns schon fast so wie in der anonymen, technokratischen und seelenlosen Welt eines George
Orwell“, unterstrich Munchenbach. Der erneuten Machtverschiebung von den Regionen Richtung Paris kann sie nichts abgewinnen. Ihr
Fazit fiel fatalistisch aus: „Durch die Gebietsreform gibt Paris dem Elsass den Gnadenstoß. Schon zuvor war die Lage nicht glänzend:
Rückgang der Sprache und der Kultur. Aufstieg der Arbeitslosigkeit. Das Verschmelzen mit den zwei anderen Regionen wird die Lage
nicht bessern!“
Für die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, waren die Worte von Munchenbach warnendes Beispiel:
„Mit der Aufweichung des muttersprachlichen Unterrichtes durch die CLIL-Methode und die anstehende zentralistische
Verfassungsreform, in Kombination mit dieser „rom-unterwürfigen“ Landesregierung, besteht die Gefahr, dass Süd-Tirol zu einer
normalen italienischen Provinz verkommt!“
In dieselbe Kerbe schlug auch die ehemalige Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Eva Klotz: „Das, was bisher erreicht
wurde, war nie ein Geschenk, sondern musste Italien in harten Kämpfen abgerungen werden. Vergessen wir nicht, dass es eine
Konstante in der Süd-Tirol-Politik Italiens seit dem Faschismus gibt: Die Bestrebung, unser Land zu einer gewöhnlichen italienischen
Provinz zu machen! Unser Volk darf Italien am 4. Dezember keinen Freibrief für die Wiedereinführung des ‚nationalen Interesses‘
geben!“
Landtagsabgeordneter Bernhard Zimmerhofer schloss an die eingehenden Worte von Andrée Munchenbach an: „Die Verfassungsreform
schwebt wie ein Damoklesschwert über Süd-Tirol. Wo dies hinführen kann und wird, hat uns das Beispiel Elsass von Frau Munchenbach
verdeutlicht. Frankreich ist ein Paradebeispiel von einem zentralistischen Staat. Italien war immer schon ein guter Schüler
Frankreichs!“
Kein gutes Haar an der SVP und der Verfassungsreform ließ auch Landtagsabgeordneter Sven Knoll. Die Schutzklausel, so Knoll, werde
Süd-Tirol mittel- und langfristig nicht vor den negativen Folgen der Reform bewahren: „Sie hat ein Verfallsdatum, lässt
Interpretationsspielräume offen und kann Süd-Tirol nicht vor dem Verfassungsgericht schützen. Am Ende wird sich Süd-Tirol an die
neue Verfassung anpassen müssen und nicht umgekehrt!“ Für Knoll ist die Zustimmung der SVP deshalb ein Kniefall vor Rom: „Das
Verhalten der SVP gleicht einem Trauerspiel und grenzt an politische Selbstverstümmelung!“
Der Tenor auf der 10. Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit war eindeutig: „Süd-Tirol hat mit der Verfassungsreform nichts zu
gewinnen, aber viel zu verlieren. Wer nicht will, dass Süd-Tirol endgültig zu einer normalen italienischen Provinz verkommt, muss am
4. Dezember mit Nein stimmen!“
Landesversammlung 2016: Neuer Hauptausschuss der Süd-Tiroler Freiheit gewählt – Jugend blickt auf ereignisreiches Jahr zurück!
Auf der 10. Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit wurde auch der neue Hauptausschuss der Bewegung gewählt. Dieser ist
das landesweite Organ der Süd-Tiroler Freiheit, das sich alle zwei Monate zu Sitzungen trifft und die grundlegenden
Entscheidungen innerhalb der Süd-Tiroler Freiheit fällt. Die Neuwahl erfolgt alle drei Jahre.
Die Landesversammlung wählte Christoph Mitterhofer aus Meran, Helene Irsara aus Abtei, Klaudia Thöni aus Prad, Matthias Hofer aus
Olang und Stefan Zelger aus Tramin in den neuen Hauptausschuss. Neben den gewählten Mitgliedern gehören auch die Bezirkssprecher
und die Landtagsabgeordneten dem Gremium an.
Junge Süd-Tiroler Freiheit blickt auf tätigkeitsreiches Jahr zurück.
„Heutzutage ist es nicht selbstverständlich, dass sich junge Menschen für Politik interessieren und sich dort engagieren. Die Süd-
Tiroler Freiheit kann sich glücklich schätzen, so viele junge Mitglieder zu zählen und das ist der Beweis dafür, dass wir auf dem
richtigen Weg sind“, betonte Landesjugendsprecher Benjamin Pixner auf der Landesversammlung. Nur jene, die die Jugend begeistern
können, haben eine Zukunft und deshalb muss man sie auch in der parteipolitischen Tätigkeit besonders berücksichtigen“, erklärt
Pixner.
Bei der diesjährigen Landesversammlung stellte die Landesjugendleitung, in Form eines Interviews, ihre politische Arbeit vor. Das
vergangene Jahr zählte zu den tätigkeitsreichsten seit Gründung der Bewegung. Die Aktivitäten reichten von informativen Treffen mit
Organisationen und Verbänden in Süd-Tirol (z.B. mit Hoteliers- und Gastwirtejugend, Bauernjugend) bis hin zu Treffen in Innsbruck mit
politischen Jugendorganisationen (Ring Freiheitlicher Jugend, Soziale Jugend und Junge Volkspartei). Zudem veranstaltete die Junge
Süd-Tiroler Freiheit ein Jungpolitiker-Treffen, wo aus ganz Europa junge engagierte Politiker zu einer Tagung nach Süd-Tirol reisten.
Eine neue Auflage des erfolgreichen Schulmerkhefts durfte nicht fehlen und wird auch in Zukunft viele Schüler aus ganz Tirol
begleiten. „Nicht zuletzt strebt die Jugendorganisation der Süd-Tiroler Freiheit die Mitgliedschaft beim Südtiroler Jugendring an, um
sich noch mehr in die Jugendarbeit einbringen zu können“, unterstreicht Pixner abschließend.
Als Ehrengäste war Ing. Winfried Matuella, Obmann von Andreas Hofer Bund Tirol, und Hermann Unterkircher Andreas Hofer Bund e.V.
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