Andreas Hofer Bund e.V.
© Andreas Hofer Bund e.V. 2015
Bozen
Landesversammlung der Südtiroler Freiheit auf Schloß Maretsch in Bozen
„Wir schützen unsere Heimat!“ – Die Reden der Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit
Auf der heutigen Landesversammlung haben die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit klare
Worte gesprochen und der romgefälligen Politik der SVP eine deutliche Absage erteilt. Die Zukunft
Europas gehört nicht den Ewiggestrigen, die auf Trennung setzen und an den Unrechtsgrenzen des
Ersten Weltkrieges festhalten. Sie gehört den Völkern und Regionen, die ihre Heimat schützen und frei
und selbstbestimmt die Unrechtsgrenzen überwinden, um ein wirklich vereintes Europa aufzubauen.
Sven Knoll: „Italien ist für Süd-Tirol eine politische und wirtschaftliche Belastung“
„Heimat schützen bedeutet Süd-Tirol von Italien unabhängig zu machen“, dies stellte der Landtagsabgeordnete
Sven Knoll gleich zu Beginn seiner Rede klar. „Italien ist für Süd-Tirol eine politische und wirtschaftliche
Belastung, die eine positive Entwicklung behindert und daher überwunden werden muss. Keine Verfassung gibt
einer Regierung das Recht, ein Volk gegen dessen Willen in einem Staat einzusperren. Es ist beschämend, wie
das Selbstbestimmungsrecht der Völker mit Hilfe der SVP bekämpft wird. Die SVP fürchtet sich vor der
Unabhängigkeit Kataloniens, denn wenn Katalonien unabhängig wird, kann niemand mehr den Süd-Tirolern
einreden, dass sie nicht auch das Recht auf Freiheit hätten. Mit der Parlamentswahl in Österreich ergibt sich
für Süd-Tirol die Möglichkeit, wichtige Themen wie die doppelte Staatsbürgerschaft, die Begnadigung der
Freiheitskämpfer und die Verankerung der Schutzmachtfunktion in der Verfassung endlich umzusetzen. Die Süd-Tiroler Freiheit wird
Verantwortung übernehmen und mit ganzer Kraft auf die Realisierung dieser für Süd-Tirol so wichtigen Punkte hinarbeiten!“
Bernhard Zimmerhofer: „Migration darf nicht länger Schlepperbanden und NGO’s überlassen werden!“
In seiner Rede ging Bernhard Zimmerhofer vor allem auf den Schutz der EU-Außengrenzen ein, um damit Europa und auch Süd-Tirol
vor unkontrollierter Massenzuwanderung zu schützen. „Die Migration darf nicht länger Schlepperbanden und NGO’s überlassen werden.
Die Bürger Europas haben ein Recht auf Sicherheit und Ordnung. Die EU-Außengrenzen müssen daher lückenlos geschützt werden,
denn nur so können die Binnengrenzen der EU, wie im Schengen-Abkommen vereinbart, offen bleiben. Auch wir Süd-Tiroler haben das
Recht auf Sicherheit und Ordnung, solange wir aber noch zu Italien gehören, entscheidet Rom über unsere Köpfe hinweg. Deshalb
lassen wir uns nicht davon abbringen, auf friedlichem und demokratischen Wege die Selbstbestimmung für Süd-Tirol einzufordern!“
Myriam Atz Tammerle: „Süd-Tirols Zukunft lebenswert und sicher gestalten!“
Dass der Schutz der Heimat nicht bloß ein Schlagwort ist, sondern die Grundlage einer jeden zukunftsorientierten und
verantwortungsbewussten Politik darstellt, unterstrich die Landtagsabgeordnete Myriam Atz-Tammerle in ihrer Rede. „Es gilt, unsere
Bürger, unsere Landschaft und unsere Wirtschaft zu schützen. Gewaltdelikte, Naturkatastrophen, Verkehrsbelastungen und wilde Tiere
machen unseren Lebensraum zunehmend unsicherer und lebensbedrohlicher. Auch der Erhalt unserer Muttersprache, unserer
Traditionen und unserer Identität, wird sowohl durch die schleichende Italienisierung, als auch durch die vermehrte Überfremdung
immer größeren Gefahren ausgesetzt. Es ist die Aufgabe der Politik, Süd-Tirols Zukunft lebenswert, sicher und wirtschaftlich stabil zu
gestalten!“
Von der Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.
„Höchste Stufe des Minderheitenschutzes“ – Vortrag von Dr. Koloman Brenner
Dr. Koloman Brenner ist Dozent für Germanistische Linguistik an der Eötvös-Loránd-Universität Budapest.
Auf der Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit hielt er einen Vortrag mit dem Titel: „Die doppelte
Staatsbürgerschaft aus der Sicht Ungarns – Eine europäische Realität“.
Brenner berichtete, dass Ungarn sein Gesetz zur Staatsbürgerschaft im Jahr 2010 geändert hat. Dieses
ermöglichte es ehemaligen ungarischen Staatsbürgern und deren Nachkommen, die ungarische
Staatsbürgerschaft zu erlangen, ohne dabei in Ungarn leben zu müssen. Vor der Änderung des
Staatsbürgerschaftsgesetzes war die doppelte Staatsbürgerschaft nur möglich, wenn der Antragsteller nach
Ungarn zog. Mit der nunmehrigen Änderung dürfen jene, die die ungarische Sprache sprechen und entweder
einst ungarische Staatsbürger waren oder Nachkommen eines Ungarns sind, die ungarische Staatsbürgerschaft beantragen. Jeder, der
die ungarische Staatsbürgerschaft erworben hat, ist, unabhängig von seinem Wohnsitz, zur Teilnahme an den gesamtstaatlichen
Wahlen berechtigt.
Bei den Parlamentswahlen wahlberechtigt zu sein, gebe, so Brenner, den Auslandsungarn das Gefühl, bei der Regierung in Budapest
und somit bei deren Politik gegenüber den ungarischen Minderheiten in den Nachbarsaaten sowie gegenüber den Ungarn in der
weltweiten Diaspora ein Mitspracherecht zu besitzen. Und wenn die Ungarn, die in den ungarischen Nachbarstaaten und im Rest der
Welt leben, das Wahlrecht haben, bedeute dies für die ungarische Regierung, dass sie ihrer Pflicht gerecht werde, so wie es die
Verfassung vorsieht: „Ungarn trägt die Verantwortung für das Schicksal der Ungarn, die außerhalb der ungarischen Staatsgrenzen
leben.“
Koloman Brenner schlussfolgerte: „Die doppelte Staatsbürgerschaft repräsentiert die höchste Stufe des Minderheitenschutzes durch
den Patronagestaat. In weiten Teilen Ost-Mittel-Europas ist ein allgemeiner Trend zu dieser Methode und damit zu einer Art
historischen Rehabilitation von früheren Grenzziehungen und den daraus resultierenden Minderheitenproblemen zu beobachten.“
Von der Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit, Cristian Kollmann, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.
Junge Süd-Tiroler Freiheit - „Den Wind der Unabhängigkeit nach Süd-Tirol bringen!“
Die Junge Süd-Tiroler Freiheit blickte bei der Landesversammlung auf ein erfolgreiches und intensives Jahr zurück. Die
Jugendorganisation stimmte sich gleichzeitig auf das Wahljahr 2018 ein. Man ist sich sicher: „Ein intensiver und erfolgreicher
Wahlkampf steht bevor!“
In einer Gesprächsrunde berichteten die Mitglieder der Landesjugendleitung über die abgehaltenen Diskussionen mit den
verschiedensten politischen Jugendorganisationen in Nord-Tirol und in der Schweiz. Die Aufnahme in den „Südtiroler Jugendring“ war
ebenso Bestandteil im Rückblick der Jungen Süd-Tiroler Freiheit.
An Aktionismus mangelte es der Jugendorganisation im vergangenen Jahr sowieso nicht. Höhepunkt war der Besuch des
österreichischen und des italienischen Staatspräsidenten in Meran. Dabei wurden durch die Jungpolitiker hunderte schwarze
Luftballons in den Meraner Sommerhimmel geschickt. Sie trugen die Aufschrift: „Unrecht verjährt nicht, auch nicht nach 98 Jahren“!
Auch personell tat sich bei der Jugendorganisation der Süd-Tiroler Freiheit zuletzt einiges. Bei den Neuwahlen vor wenigen Wochen
wurde Benjamin Pixner als Landesjugendsprecher bestätigt. Peter Gruber, Christoph Mitterhofer und Hannes Innerhofer sind seine
Stellvertreter. Mit Stefan Liensberger, Stefan Unterberger und Alex Auer stellten sich auf der Landesversammlung drei neue Mitglieder
in der Landesjugendleitung vor. Matthias Hofer und Tamara Gurschler wurde für ihren wertvollen Einsatz gedankt. Sie gehören der
Landesjugendgruppe nicht mehr an.
Landesjugendsprecher Benjamin Pixner zeigte sich hocherfreut, dass sich zur Mitarbeit für die Anliegen der Süd-Tiroler Freiheit immer
wieder junge Leute finden lassen. „Es steht für uns ein wichtiges Jahr bevor. Wir werden alles dafür geben, dass wir neben unseren
bewährten Landtagsabgeordneten, zusätzlichen jungen Wind in den Landtag entsenden können. Mit diesem neu aufgestellten Team
werden wir einen starken und intensiven Wahlkampf führen können. Wir werden den Wind der Unabhängigkeit, der aus Schottland und
Katalonien weht, mit aller Kraft nach Süd-Tirol bringen“, betonte Pixner.
Von der Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit, Benjamin Pixner, Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit.
„Unsere Heimat haben wir nur einmal“ – Vortrag von Fritz Gurgiser
Fritz Gurgiser ist Obmann des Transitforums Austria-Tirol und hielt auf der Landesversammlung der Süd-
Tiroler Freiheit einen Vortrag mit dem Titel „Schluss mit der Verluderung unseres Lebens-, Wirtschafts-,
Erholungs- und Kulturraumes rund um den Brenner“.
Die Brennerstrecke sei eine „Anarchie-Strecke“, in der geltendes Recht täglich gebrochen und missachtet
werde. Seit Jahrzehnten, so Gurgiser, seien die Schadstoff- und Lärmgrenzwerte in der Region rund um den
Brenner weit überhöht, und die Versprechen nach einer Verlagerung des Lkw-Transits auf die Schiene seien
mittlerweile völlig absurd geworden.
Gurgiser wies auf die unterschiedlichen Regelungen nördlich und südlich des Brenners hin und nannte dafür drei
Beispiele: 1. Während zwischen Kufstein und dem Brenner seit 1989 ein Lkw-Nachtfahrverbot gilt, herrscht zwischen dem Brenner und
Salurn „Nachtfreifahrt“. 2. Während zwischen Kufstein und dem Brenner ein durchschnittlicher Lkw-km-Tarif von knapp 80 Cent
verrechnet wird, gilt zwischen dem Brenner und Salurn ein „Lkw-Transit-Sozialtarif“ von rund 15 Cent. 3. Während zwischen Kufstein
und dem Brenner eine Reihe von Lkw-Fahrverboten für besonders schadstoffreiche Lkw’s gelten, gilt vom Brenner bis Salurn
„Transitfreiheit“. Zudem bestünden zwar zwischen Kufstein und dem Brenner finanzrechtliche Maßnahmen, doch würden diese
dadurch aufgehoben, dass nahezu an jeder Autobahnausfahrt eine „Lkw-Diesel-Billigst-Tränkstelle“ situiert sei; beispielsweise in Wörgl
die drittstärkste Shell-Station Europas – noch dazu in der Roten Zone Hochwasserschutz.
O-Ton Gurgiser: „So lange es politisch nicht gewünscht ist, unseren ureigensten Lebens- und Wirtschaftsraum zwischen Kufstein und
Salurn mit den gleichen verkehrs- und finanzrechtlichen Maßnahmen so zu regeln, dass die existenziellen regionalen Interessen über
die Transitfreiheit gestellt werden, so lange wird die Brennerregion die „alpine Transitschleuder Nr. 1“ bleiben. Die Täter und
Verursacher sitzen aber nicht in Brüssel: Sie sitzen in Innsbruck und Bozen, weil sie nicht einmal die Möglichkeiten nutzen, die sie
selber gestalten können und zudem auch noch in einer unerträglichen Art und Weise die eigenen Entschließungen der Landtage
missachten und ignorieren.“
Gurgiser schloss mit mahnenden Worten: „Die menschliche Gesundheit ist ein hohes Gut, ein Grundrecht, das jedoch, im wahrsten
Sinne des Wortes, täglich von Lastern überrollt wird. Die Betroffenen haben die Aufgabe, ihr Recht auf Gesundheit mit allen
demokratischen Mitteln einzufordern, denn unsere Heimat am Brenner haben wir nur einmal.“
Von der Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit, Cristian Kollmann, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.
Mehr Mitglieder und zahlreiche Aktionen – Wo die Süd-Tiroler Freiheit schon jetzt die Nummer 1 ist…
Aufsehenerregende Aktionen, Mitgliederplus, Geschlossenheit und Entschlossenheit: Die Süd-Tiroler Freiheit blickte auf ihrer
Landesversammlung auf ein außerordentliches Jahr zurück. Wie keiner zweiten politischen Bewegung gelang es der Süd-Tiroler
Freiheit, Themen zu setzen und Aktionen zu starten. Im Internet ist die Bewegung derweil zur absoluten Nummer Eins aufgestiegen.
Landesleitungsmitglied Stefan Zelger ging in seinem Tätigkeitsbericht auf die vielen Initiativen der Süd-Tiroler Freiheit seit der letzten
Landesversammlung ein. Dabei nannte er u.a. die Nein-Kampagne beim Verfassungsreferendum, die laufende Toponomastikaktion zur
Abschaffung der faschistischen Ortsnamendekrete, die Tiroler Radtour, Publikationen zur doppelten Staatsbürgerschaft, die
Brennerkundgebung, die große Jubiläumsfeier „10 Jahre Süd-Tiroler Freiheit“, die Podiumsdiskussionen zum Thema „Europaregion
Tirol“, die Besuche bei Verbündeten in ganz Europa im Rahmen der „Europäischen Freien Allianz“ und die Teilnahme als Beobachter
beim Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien.
Auch im Landtag wurden zahlreiche Anträge eingereicht und Initiativen gestartet, u.a. zu den Themen Gesundheitsversorgung,
Ausländer, Zweisprachigkeit, Wirtschaftsentwicklung, Europaregion Tirol, Speed-Check-Boxen und öffentlicher Nahverkehr.
„Alle diese Initiativen schlagen sich auf die Zahl unserer Anhänger nieder. Oder anders ausgedrückt: Wir werden immer mehr“, freut
sich Zelger. Die Süd-Tiroler Freiheit zählt heute 4.145 Mitglieder, ein Plus von 137 Mitgliedern seit der letzten Landesversammlung.
„Und wir sind nach wie vor eine sehr junge Bewegung. Unser Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren. Fast die Hälfte unserer Mitglieder
ist unter 30 Jahre alt. Themen wie Identität, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit haben mehr denn je eine große Anziehungskraft“,
ist Zelger überzeugt.
Die Süd-Tiroler Freiheit ist wie keine zweite Bewegung hierzulande im Internet aktiv. Auf Facebook kann man auf fast 14.400 Fans
zählen (die SVP hat 4.600, die Grünen 2.000). Auf „Freiheit TV“, dem hauseigenen Videokanal, wurden im abgelaufenen Jahr 134
Videobeiträge veröffentlicht. 1.420 Beiträge kam insgesamt auf der Internetseite der Süd-Tiroler Freiheit hinzu. Fast eine Million Mal
wurde die Webseite aufgerufen.
„Die Süd-Tiroler Freiheit ist bestens gerüstet für das Wahljahr 2018. Mit dem Freiheitswind Kataloniens im Rücken, mit einer starken
personellen und finanziellen Basis und mit großer Entschlossenheit und Geschlossenheit“, betont Zelger abschließend.
Von der Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit, Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.
Bei der Landesversammlung war Hermann Unterkircher Bundesvorsitzender des Andreas Hofer Bund e.V. Deutschland als Ehrengast
anwesend. Anwesend war auch Karola Unterkircher als Ehrengast und Mitglied des AHB e.V.
Alle Berichte mit Fotos und Videos sind auf der Internetseite der Südtiroler Freiheit abrufbar:
www.suedtiroler-freiheit.com